CORD MEIJERING COMPOSER

"No man ever steps in the same river twice" (Heraclitus)

CORD MEIJERING
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SERENADE 2 - VERS LIBRE
composed in
1992

duration
approx. 14 min. 20 sec.

dedicated to
Angelika Bender and Marina Paccagnella

first performance
September 6, 1992
Karl Friedrich Schule Emmendingen near Freiburg, Germany
Angelika Bender and Marina Paccagnella

publisher
EDITION MEIJERING

program notes (german)
Die SERENADE 2 – vers libre für Flöte und Harfe ist das mittlere von insgesamt drei Serenaden, die ich 1992 für unterschiedliche Kammermusikbesetzungen geschrieben habe (1. Für Sopran und Baßklarinette, 3. Für Flöte, Violine und Viola). Der Untertitel vers libre bezieht sich auf Kompositionstechniken der modernen französischen Lyrik seit Rimbaud und ist eigentlich ein Widerspruch in sich (vers = gebundenes Versmaß; libre = frei, ungebunden). Auf der einen Seite folgt die Musik der freien Gestaltung, die auf der anderen Seite durch immer wiederkehrende, symmetrisch und asymmetrisch angeordnete Klangentsprechungen ihren Zusammenhang erhält. Die modernen Dichter entlehnten diese Kompositionsweisen bei der Musik und liessen sie in ihren Gedichten ein neues Leben entfalten. Als so Verwandelte habe ich sie wieder zurück in die Musik geholt.

Es gibt eine Tradition von beschaulichen Abendmusiken, auf die ich mich jedoch nur beiläufig bezogen habe. Ich erweiterte den Begriff der Abendstimmung durch Assoziationen, wie sie in der modernen Lyrik damit verbunden werden (Beleuchtungseffekte, scheinbar absichtslos aufsteigende Bilder traumartig – etc.). Daher erscheinen alle Gestalten des Stückes wie verschiedenartige Bruchstücke, die sich auf eine neue WEISE zu einem Ganzen zusammenfügen. Dies geschieht weniger, um dem allgemein verbreiteten Denken in Fragmenten Genüge zu tun. Vielmehr wird alles, was in der Musik zum Ausdruck gebracht werden soll, zwecks Steigerung der Intensität nur angedeutet und so – vergleichbar einem Verfahren in der Malerei – bewußt verundeutlicht und mit dem nötigen „Schatten“ versehen. ( „Nur nach was man sich sehnt, besitzt man wirklich“ , Robert Walser).