CORD MEIJERING COMPOSER

"No man ever steps in the same river twice" (Heraclitus)

CORD MEIJERING
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DAS LICHT DES MONDES - SYMPHONY NO. 1
composed after a poem by Peter Steffens for Mezzosoprano and orchestra

2 flutes, 1 picc. flute, 2 oboes, 1english horn, 3 clarinets, 1 bass clarinet, 2 bassons, 1 contra bassoon, 4 horns, 3 trumpets, 3 trombones (1 tn basso), 1 tuba, timpani,1 harp, 1 piano, 2 percussionists, strings

composed in
1986
commissioned by the City of Darmstadt

duration
approx. 15 min.

dedicated to
Hans Drewanz

first performance
January 25, 1987
Staatstheater Darmstadt, Germany

Allison Browner, mezzo-soprano
Orchestra of the Staatstheater Darmstadt
conductor: Hans Drewanz

publisher
EDITION MEIJERING

poem
Das Licht des Mondes, silberkalt,
Geht durchs Gemüt,
Vereist den Wald,
Bevor er blüht.

So harren wir, erstarrten Schreis,
Und wehren nicht,
Daß uns das Eis
Zerbricht
(Peter Steffens)

program notes
"Das Licht des Mondes" ist meine erste umfangreiche Komposition für Orchester und steht noch ganz im Zeichen meiner Auseinandersetzung mit der romantischen und impressionistischen Orchestermusik. Sehr vieles darin ist "nach Modell" gearbeitet, so wie es die Maler über die Jahrhunderte hinweg immer wieder getan haben. Im Unterschied zu diesen zitiere ich jedoch nicht wörtlich sondern arbeite mit Scheinzitaten und Kollagetechniken. Die stilistischen Anspielungen sind so deutlich hörbar, daß man sie nicht im einzelnen erwähnen muß. Zu der Ebene der Pseudozitate treten noch fünf weitere Ebenen hinzu:

erstens die Komposition mit altgriechischen Tonarten, besonders mit deren "enharmonischen" Varianten (ab T. 118),

zweitens die Auseinandersetzung mit der Kontrapunktik Johann Sebastian Bachs, insbesondere mit dem "Musikalischen Opfer" (vgl. T. 340 ff und 430 ff),

drittens Elemente, die ich aus der Erinnerung an meine Kindheit auf der Nordseeinsel Spiekeroog gewonnen habe, wie z.B. Windgeräusche (T. 25 ff, T. 284 ff.) oder auch das ostfriesische Kinderlied "As hier 'n Pott mit Bounen stait und door 'n Pott mit Breei, dann loat ick Breei und Bounen stoan und goa na mien Mareei" ( T.79 ff),

viertens die Vorstellung von Filmszenen, z.B. der einsam durch die New Yorker Nacht irrende Woody Allen, - mit hochgezogenen Schultern und den Blick auf den Boden gerichtet (T. 383 ff)
und fünftens das Gedicht "Das Licht des Mondes" von Peter Steffens, dem die Komposition auch ihren Titel verdankt.

All diese Dinge haben mich während der Komposition an meiner ersten Sinfonie beschäftigt. Zum Teil haben sie keinen anderen Zusammenhang als den, der sich ergibt, wenn man Dinge innerhalb eines gemeinsamen Zeitraumes denkt und sie mittels Komposition zu einer Koexistenz in einem Musikstück zusammengeführt.